Sahara, Atlas und die HB-PRM
Als wir an einem Samstag von Basel aufbrachen, waren wir voller Vorfreude auf unsere Reise, waren uns aufgrund des vorliegenden Wetterberichts jedoch bewusst, dass wir möglicherweise nicht so weit kommen wie geplant. Trotzdem hofften wir auf fliegbares Wetter, doch bereits nach 30 Meilen stiessen wir auf grenzwertige und schlechter werdende Wetterbedingungen, die uns zwangen, in Montbeliard zu übernachten. Trotz der Änderung unserer Pläne machten wir das Beste aus unserem Aufenthalt und genossen die charmante Stadt.
Am nächsten Morgen sahen wir uns mit stark auffrischenden Winden in den südwestlichen Teilen Frankreichs konfrontiert, und beschlossen daher, erstmal zurück zur Homebase nach Basel zu fliegen. Wir mussten geduldig sein und auf besseres Wetter warten, bevor wir unsere Reise fortsetzen konnten.
Schliesslich klärte sich am dritten Tag der Himmel auf und wir konnten starten, um unser Leg nach Valence LFLU anzutreten.
Der Flug nach Valence verlief ereignislos, doch die Wettergötter meinten es auch am vierten Tag nicht gerade gut mit uns und so verbrachten wir unseren Tag in Valence. Obwohl wir uns natürlich nach dem Weiterflug sehnten und sich daher eine gewisse Ernüchterung breit machte nun erneut am Boden zu bleiben, nutzten wir die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden und etwas französische Kultur aufzusaugen.
Die Begeisterung am Mittwoch war dafür umso grösser nun endlich die Pyrenäen überqueren zu können. Weil man es uns natürlich auch an diesem Tag nicht allzu einfach machen wollte, sahen wir uns mit Militärübungen und 63 neuen Sperrgebieten konfrontiert. Dies war uns zu kompliziert für VFR. Wir beschlossen stattdessen IFR nach Girona zu fliegen.
Spanische Flughäfen erwiesen sich als recht kompliziert, teuer und langsam, aber nach einem kurzen Tankstopp waren wir wieder in der Luft und auf dem Weg nach Pinar de Castellón (LECN). Zu unserer Überraschung war von Flughafenbürokratie keine Spur, was eine erfrischende Abwechslung war. Wir verbrachten dort eine Nacht und genossen die Ruhe der Umgebung, bevor wir früh am nächsten Morgen nach Granada und dann nach Tanger weiterflogen.
Während wir uns im spanischen FIR befanden, kommunizierten wir auf Spanisch, was sich für unseren VFR-Flugplan als effektiver erwies. Bei unserer Ankunft in Tanger waren wir erfreut, wie einfach alles im Vergleich zu Europa war. Sogar die Gendarmerie Royale bot uns eine Fahrt vom Flugzeug zum Terminal an, was eine nette Geste war.
Am nächsten Tag machten wir uns auf einen VFR-Flug nach Ben Slimane, der reibungslos verlief, abgesehen von einigen aufragenden Kumuluswolken, die uns zwangen, statt nach Essaouira in Ben Slimane zu übernachten.
Schliesslich erreichten wir unser Zwischenziel Essaouira, wo wir auf andere Piloten trafen, die einen Rettungshubschrauber zu den Kanarischen Inseln brachten. Wir waren dankbar, dass die Flughafenbeamten so zuvorkommend waren, uns zu erlauben, auf die Bodenseite zu wechseln, um einen schnellen Snack zu sich zu nehmen, bevor wir wieder abhoben.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Essaouira und einem Crew-Wechsel setzten wir unsere Reise fort, um nach nur 45 Minuten Flugzeit unser endgültiges Reiseziel Agadir zu erreichen.
2 Kommentare
Huwyler Toni · Mai 14, 2023 um 18:19
anspruchsvoll aber traumhaft. Kompliment !
Hansruedi Koch · Mai 23, 2023 um 11:52
Ein grosses Dankeschön für den packenden Bericht und für die prächtigen Bilder!