Die älteste noch existierende Unit auf dem Basler Flughafen – immer noch unter dem ursprünglichen Namen existierend ist, Sie ahnen es, die Motorfluggruppe Basel (MFG)!

Am 2. Februar 1928 wurde sie als Sektion Basel des Aero-Clubs der Schweiz im damaligen Basler Hotel Metropol gegründet und ist somit mehr als 90 Jahre jung! Damals war der Basler Flughafen noch auf dem Sternenfeld in Birsfelden domiziliert, und eine junge Fluggesellschaft, als «Basler-Luftverkehrs-Aktiengesellschaft» im 1925 gegründet und ein Jahr später in «Balair» umgetauft, flog seit 3 Jahren mit einer Fokker-Grulich FII mehr oder minder regelmässigen Flugverkehr ab Basel. In dieser Aufbruchsstimmung gründete eine Gruppierung von einflussreichen Basler Persönlichkeiten unter der Führung des legendären späteren Ständerats Dr. Eugen Dietschi die Motorfluggruppe Basel unter dem Motto „Wer nicht fliegt, wird überflogen“.

Ihr hehres Ziel war es, jungen Interessierten Leuten die Fliegerei näher zu bringen – auch heute noch ein Anliegen mit grosser Bedeutung. Ihr ganzer Stolz war das im Gründungsjahr gekaufte erste Vereinsflugzeug, ein sportlicher Doppeldecker des britischen Flugzeugbauers DeHavilland, Typ DH60G «Tiger Moth», mit dem Kennzeichen HB-205, der auf den Namen «Basler Dybli» feierlich getauft wurde. Für dieses Flugzeug musste ein Kaufpreis von 80‘000 Franken aufgebracht werden, und für eine Flugstunde darauf mussten die Piloten stolze 100 Franken hinblättern – ein nicht für Alle erschwinglicher Preis! Diese Maschine beschloss seinen letzten Flug allerdings bereits 1930 mit einer Bruchlandung.

Die Zeit ist vorbeigegangen: Das damalige Sternenfeld ist heute ein unansehnliches Wohn-, Industrie- und Hafengebiet; als Nachfolge hat sich der trinationale Flughafen Basel-Mulhouse auf französischem Staatsgebiet etabliert und nennt sich heute EuroAirport. Aus der damaligen ersten Balair wurde das Ad Astra Aero-Fusionsprodukt Swissair; ihre Chronik ging weiter mit Balair II, Balair III, Balair-CTA, wieder Balair, Belair und endete schlussendlich als Air Berlin, die im 2018 ihre Flügel endgültig streckte. Von den damals etablierten Fluggesellschaften, die ebenfalls das Sternenfeld anflogen, existiert eigentlich nur noch die British Airways, deren Vorgänger-Gesellschaft Imperial Airways mit ihrem gigantischen «Heracles»-Doppeldecker Schlagzeilen machte.

Die MFG überdauerte aber alle Stürme dank privater Initiativen und etablierte sich rasch auch auf dem neuen Standort Basel-Mulhouse. Zu jener Zeit war sie auch die offizielle Basler Pilotenschule, bis die Balair II genau zu diesem Zweck gegründet wurde. Heute hat sich die Motorfluggruppe Basel längst als verlässlicher, moderner Verein für Privatpilotinnen und -Piloten etabliert. Ihre Mitgliederzahlen bewegen sich immer zwischen 150 und 300 Personen, denen 3 bis 5 Reiseflugzeuge zur Verfügung stehen. Ein reichhaltiges Jahresprogramm umfasst Wettbewerbe, gemeinsame Städte- und Landesausflüge, Ziellandekonkurrenzen, aber auch permanente Weiterbildung für die Piloten.

Ihr Standort auf dem Gelände des ersten, provisorischen Flughafens von Basel-Mulhouse (1946-1971) lässt hingegen in Erinnerungen an gute alte Zeiten aufkommen: Die dortigen zwei historischen Hangars waren bereits auf dem Sternenfeld erbaut und später nach Basel-Mulhouse verlegt worden. Und am Rande des unter alten Hasen bekannten «Lucky Strike»-Hangars befindet sich ihr Vereinslokal, das «Holding Pintli», welches sich mit gepflegter asiatischer Küche längst einen Namen gemacht hat.

Möge der Motofluggruppe eine lange und unfallfreie Zukunft mit vielen begeisterten Mitgliedern beschieden sein!


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