Nach dem die erste Crew die PRM nach Sevilla geflogen hat, die zweite Crew (Werner und Mara) wetterbedingt fliegerisch gegroundet waren, übernahmen wir (Lukas, Manfred und Raphael) die Archer gut gelaunt in Sevilla La Juliana.
Der Plan war es, am Sonntag den Süden Europas (Spanien und Portugal) fliegerisch zu erkunden, um anschliessend am Montag nach Marokko zu kommen. So präsentierte sich das Wetter am Sonntag von der schönsten Seite und nach einer Mittagsverpflegung in Portimão landeten wir am Abend in Granada. Unsere gute Stimmung war schnell verflogen, denn wir mussten uns für Montag ein Schlechtwetterprogramm in der Stadt ausdenken. Die Besichtigung der Alhambra stand auf dem Programm.

Auch dienstags erfreuten wir uns nicht dem Wetter, und so beschäftigten wir uns intensiv mit der Wetterlage für Mittwoch. Und wie erwartet war es am Mittwoch schön und wir konnten am Morgen (nach anfänglichem Nebel und Zittern) die Reise in den Süden fortsetzen. So liessen wir es uns nicht nehmen, Gibraltar einen Besuch abzustatten und gemessen am Erlebnis, lohnten sich die bezahlten 139 Pfund locker.

Am Abend erreichten wir endlich das Zielland – Marokko. In Fès logierten wir in der schönen Medina und genossen das Abendessen im Wissen, dass wir am kommenden Morgen durch den Atlas fliegen und am Abend in Zagora sein werden. Doch erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt… Und so war es am Donnerstag für uns unerwarteter Weise schlechtes Wetter, waren wir doch nur von vereinzelten Wolken ausgegangen. So warteten wir den ganzen Tag im Meteobüro des Flughafens auf Besserung, doch um 15 Uhr war Stornieren in Zagora und eine erneute Hotelsuche in Fès angesagt.

Am Freitag wollten wir es dann aber wirklich wissen. Denn am Samstag geht Flug EZS1160 um 18:35 Uhr Lokalzeit zurück nach Basel, Marrakesch wollten wir auch besichtigen und das Wetter war für Samstag nicht überzeugend (unser Vertrauen in den marokkanischen Wettergott – oder Wetterallah – war so oder so schon etwas angesägt…). Und so hingen wir am Freitag rund 6 Stunden in der Luft.

Erst durch den Atlas nach Zagora zum Auftanken, danach weiter nach Essaouira für den Crewchange und anschliessend nach Marrakesch. Der Tag war ein einziges fliegerisches Abenteuer. Wir genossen die Landschaft von oben und die Zeit verging wie im Flug, so dass wir um 15 Uhr in Essaouira den Hunger zu spüren bekamen. Mit viel Zufall und Freundlichkeit wurden wir von den C-Büro angestellten zum Couscous eingeladen und folgten selbstverständlich dieser Invitation ins Nebenzimmer, wo uns die ganze Familie erwartete. Für 1 Franken pro Pilot (Landen, Parken und Essen) ein wahrhaftig super Angebot.

Glücklich und voller Eindrücke erreichten wir am Abend wir geplant Marrakesch und so konnten wir am Samstag in aller Ruhe die Stadt besichtigen, bevor es am Abend zurück nach Basel ging.

Am Sonntag den 11.3. konnten Jan und Philippe – als vierte Crew – von Marrakesch RAK/GMMX abheben und Richtung Essaouria losfliegen. Unsere Route führte uns dann weiter entlang der Ostseite des Atlas über Ouarzazate nach Zagora. Dank starkem Rückenwind waren wir dann deutlich früher als geplant in Zagora; wir landeten ohne besetzten Tower. Dieses Problem konnten wir aber durch ein längeres Gespräch lösen.

In Zagora haben wir neben gutem Essen (Tajine) auf dem Dach des Hotels SaharaSky den Nachthimmel genossen und uns von Patrick in die Sternenbilder einführen lassen. http://www.saharasky.com/saharasky/

Nach einem Tag in Tamegroute mit Rundgang, Bibliothek, Palmengarten etc. ging es dann am Dienstag weiter über Ouarzazate (tanken) nach Fes. Die Sicht auf dem Flug war auf der ganzen Strecke – bedingt durch hohen Sandanteil bis über 10’000ft – stark eingeschränkt. Zu dem hingen ab Errachidia die Wolken tief und berührten die Berge beinahe. Wir hatten Glück und fanden jeweils noch ein «Loch» zum Durchfliegen.  In Fes haben wir die Medina (Weltgrösse Medina mit über 250’000 Einwohner; mehr Einwohner als Basel) besichtigt und uns von den Farben, den Märkten und den Eindrücken verzaubern lassen. Der Mittwochabend hat uns mit Flugplanung in Atem gehalten, die Wettersituation war alles andere als einfach. Einzige Chance: ein früher Start am Donnerstag.

Am Donnerstag dann um 0730h ab zum Flughafen, Flugzeug bereit gemacht, Gebühren bezahlt etc. Als wir am Holdingpoint standen, «Ready for Departure» die Meldung des ATC’s «your route is not possible due to military activites”.  Der ATC wollte uns über Casablanca nach Marrakesch fliegen lassen. Doch das schlechte Wetter kam vom Atlantik. Also haben wir kurzerhand den Rückweg wieder über die Ostseite des Atlas gewählt. Die Überquerung des Atlas bei Errachidia ist und – wettermässig – gerade noch geglückt. Dann wieder auf der Ostseite Bluesky aber rund 25ktn Gegenwind; und mit rund 80ktn Speed dauert die Reise halt deutlich länger. Nach Crossing TMA Ourzazate haben wir direkt den Pass Tizi n’Tichka angesteuert und auf der Westseite einen Steilabstieg durchgeführt. Um 12:30 (3,5h Flug) sind wir in Marrakesch sicher gelandet. 10min später Wolken mit Höhe von 600ft und Regen. Uups Glück gehabt.

Abends dann mit Toni und Stephan essen und so den fliegerischen Teil ausklingen lassen.

Raphael Cè und Philippe Matter

Kategorien: Reisebericht

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